Ein Jungentraum wird wahr
Transrockies
Montag, Dienstag, Mittwoch 09.Juli 2025
Nachdem wir am Montag noch den letzten Rest gepackt hatten ging es dann am Dienstag früh am Morgen um 05:30 für Raphael und mich los nach British Columbia. Ich hatte mehrere Optionen überlegt wie weit wir fahren. Da wir sehr gut durchgekommen sind haben wir letztendlich fast die 1000 Meilen voll gemacht bis wir dann nach 15 Stunden durch Kalifornien und Oregon in Washington State unseren Zwischenstopp gemacht haben. Nach einer kurzen Nacht sind wir dann auch am Mittwoch wieder recht früh aufgebrochen. Die letzten 4 Stunden nach Kaslo führten uns durch immer schöner werdende Landschaft über die Grenze nach Kanada. Die Grenzkontrolle war recht entspannt und nach einem kleinen Interview konnten wir unsere Reise fortsetzten. Fazit: Das kanadische Bier ist besser als das Amerikanische ;-). In Kaslo angekommen haben wir uns auf dem Campground kurz eingerichtet und dann den kleinen Ort erkundet, meine Startunterlagen geholt und Raphael beim Organisationsteam bekannt gemacht.




Donnerstag, 10.07.25
Nachdem wir um 5 aufgestanden sind ging es nach einem kleinen Frühstück um kurz nach 6 gen Startbereich. Nach einem letzten Briefing ging es dann endlich los auf die erste Etappe. Mountainbiken in den Rockies ist doch eine Klasse für sich. Atemberaubende Landschaft, anspruchsvolle Uphills und nahezu endlose und herausfordernde Downhills. In Summe bin ich ganz gut durchgekommen. Nach fast 3 Stunden hat mich dann Rapahel im Ziel empfangen und wir haben die von ihm vorbereitete Zielverpflegung genossen. Da wir ja früh unterwegs waren, hatten wir am Tag noch Zeit. So konnte Raphael auch noch mein Mountain Bike ausprobieren und ich mich am Fluss entlang auslaufen. Zum späten Mittag haben wir uns dann Pasta mit Salat gemacht, die Bikes geputzt und uns dann auf den Weg zur nächsten Etappe in New Denver gemacht. Dort im Campingplatz eingecheckt haben wir noch etwas Zeit am See verbracht, Abendessen (Mac n Cheese, Müsli, etc.) gemacht und entspannt.
Hier auch noch das offizielle Video zur ersten Etappe.



Freitag, 11.07.25
Nun stand in New Denver die zweite Etappe an. Da wir einen Stellplatz direkt am Start hatten war es für uns beide recht entspannt. Trotzdem sind wir um 5 aufgestanden und haben uns in Ruhe auf den Tag vorbereitet. Genau genommen hat Raphael noch etwas relaxed während ich gefrühstückt und meine Sachen zurecht gemacht habe. Pünktlich um 7 ging es dann los. Nachdem wieder die ersten paar Kilometer auf der Straße von einem Führungsfahrzeug begleitet wurden ging es dann “einfach” einmal 1.5 Stunden hoch und dann über sehr abwechslungsreiche, herausfordernde Trails wieder zurück. Auch diesemal gab es wieder einen Abschnitt in dem die Zeit nochmals zusätzlich genommen wurde. Dabei merke ich, dass ich so lange Downhills nicht trainiert habe. Nicht die Beine, sondern die Arme und Hände waren eher kurz vorm Krampf ;-) Am Ziel wieder angekommen hat mich Rapahel begrüßt, wir haben etwas im Zielbereich abgehangen und im Anschluss haben wieder eine kleine Tour gemacht. Raphael auf meine Mountain Bike und ich in Trail Schuhen. Zum Mittag haben wir am Wohltätigkeits BBQ teilgenommen und uns dann auf den Weg zu unserem nächsten Campingplatz nach Rossland gemacht. Dort angekommen dann wieder Bikes putzen, etwas Wäsche, dehnen und vor allem Essen…
Hier auch noch das offizielle Video der zweiten Etappe.




Samstag 12.07.25
Heute stand nun die Königsetappe mit der längesten Strecke und den meisten Kilometern an. Start war in der Nähe des Campingplatzes an einem Skigebiet. Die Etappe ging auf eine Höhe von über 2100 Meter mit atemberaubender Aussicht. Die Abfahrten waren nicht ganz so schlimm, dafür die Anstiege recht lang und steil und steinig. Aber dafür bin ich ja hier ;-) Das Rennen verlief gut und ich war auf dem besten Weg in Richtung Podium meiner Altersklasse. Bis ich dann 5km vor dem Ziel auf der letzten Schotterabfahrt einen Platten hatte…eigentlich nicht so schlimm da ich einen Ersatzschlauch dabei hatte. Neu bei meinem Bike ist dass die Räder nicht mehr per Schnellspanner sondern per Schraube in der Gabel fixiert sind. So war ich schon stolz auf mich, dass ich an ein Tool hierfür gedacht hatte. Doch dann musste ich feststellen, dass der neue Schlau ein Autoventil hatte welches nicht durch die Bohrung der Felge passte :-( Nach einigen Versuchen es trotzdem hinzubekommen hatte ich Glück, dass mir ein vorbei kommender Biker mit einen passenden Ersatzschlauch überlassen hat. Diesen habe ich dann montiert doch es war nur von sehr kurzer Dauer da es ein lightweight Schlauch war. So habe ich dann die letzten 4.5 km auf der Felge zurück gelegt und der Spaß war vorbei….letztendlich war ich dann doch noch 11er und ich habe gelernt einen passenden Schlauch dabei haben zu müssen…
Nach dem mein Bike durch den Rennmechaniker wieder hergestellt wurde hat es Rapahel noch auf den umliegenden Trails getestet und ich bin noch mit gelaufen. Dann ging es wieder zurück zum Campingplatz und wir haben den Tag mit den üblichen Aktivitäten wie Bike putzen, Duschen, Kochen, Essen, Trinken, Dehnen, etc. ausklingen lassen.
Hier auch noch das offizielle Video der dritten Etappe.




Sonntag 13.07.25
Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende. Wie die letzten Tage bin ich wieder um 5h aufgestanden, kleines Sportlerfrühstück im Camper und einen Kaffee (ausnahmsweise mit Zucker ;-)) während Raphael noch relaxed. Dann alles fertig machen und gegen 6 zum Start. Das Rennen verlief dieses mal recht gut, auch wenn es einige Stürze gab. Dieses mal war ein anderer Biker in meiner Situation und ich habe 5 km vor dem Ziel meinen neuen Ersatzschlauch und Bike Pumpe verliehen. Raphael hat mich im Ziel empfangen und wir haben noch etwas im Zielbereich bei Recovery Drinks, Riegel und Erdnussbutter-Marmeladen Warps auf den Rider mit meiner meiner Pumpe gewartet. Als ich dann meine Pumpe und einen neuen Schlauch hatte haben wir uns auf den Weg zurück zum Campingplatz gemacht. 5km mit 200 Höhenmeter bergaufwärts. Die Idee war, dass ich laufe und Raphael mit meinem Rad fährt. Ausser der Mittagshitze verlief es auch gut, bis Raphael dann gestürzt ist und sich ein paar Schürfwunden zugezogen hat :-( So war der Rückweg recht anstrengend. Raphael hat sich jedoch sehr schnell mit der Situation “abgefunden” und wir haben es letztendlich zurück zum Camper mit einer kurzen Trinkpause an einer Tankstelle, geschafft. Im Camper gab es dann erst einmal Schoko für alle :-) Nach ein wenig Räumen sind wir dann über einen kurzenb Zwischenstopp in Rossland zum Start der nächsten, schon vorletzten Etappe nach Salmo zu einem recht einfachen RV Park gefahren. Hier haben wir dann auch nicht mehr viel gemacht ausser Essen, Phase 10 spielen, bike Vorbereitung, Dehnen und Hörspiele hören. Bei über 35 Grad Celsius war es auch einfach zu heiß für noch weitere Aktivitäten.
Hier auch noch das offizielle Video der vierten Etappe.






Montag 14.07.25
Heute konnten wir geradezu ausschlafen da Start erst um 08:00 war und wir einen Stellplatz in direkter Nähe zum Start hatten. Die Etappe heute war als kürzeste Etappe trotzdem nicht langweilig. Eher im Gegenteil…ich merke zunehmend nicht meine Beine, sondern meine Arme. Trotz hydraulischer Scheibenbremse sind meine Unterarme am meisten erschöpft. Letztendlich bin ich aber besser als gedacht durchgekommen und habe mit dem 5. Platz das Podium relativ knapp verpasst. Raphael hat die Zeit mal wieder mit helfen (trotz seiner Verletzung) gut verbracht und ist mittlerweile im Zielbereich auch bekannt. Da das Ziel ca. 5 km vom Start entfernt war und Rapahel derzeit nicht so gut per Bike haben wir es diesemal so gemacht, dass ich mit dem Bike dann noch zurück zum Campingplatz gefahren und habe ihn dann mit dem Camper abgeholt. Von dort sind wir dann weiter nach Nelson gefahren. Nach ein wenig hin und her haben wir dann letztenlich auch noch einen schönen Stellplatz für unseren Camper etwas ausserhalb gefunden. Durch den Regen haben wir am Nachmittag etwas mehr Zeit im Camper mit Lesen, Spielen Essen verbracht haben. Ausreichend Regenpausen hatten jedoch so dass wir die Bikes wieder putzen konnten und ich auch noch einen kleinen Lauf nach Nelson Downtown gemacht habe um Bargeld zu holen. Morgen stehen wir dann mal wieder (vermutlich zum letzten mal in diesem Urlaub) um 5h auf, für die üblichen Rennvorbereitungen um dann mit dem Camper zum Start der letzten Etappe zu fahren. Dauen drücken dass es nicht regnet.
Und hier auch das offizielle Video der fünften Etappe.







Dienstag 15.07.25
Heute sind wir nochmals um 5h aufgestanden um mit dem Camper zum Start der letzten Etappe in Nelson zu fahren. Nachdem es die Nacht viel geregnet und gestürmt hat erwartete ich zwar wenig Staub und guten Grip aber auch rutschige Wurzeln und Bohlenwege. Heute stand zum Abschluss nochmals eine mittlere Etappe mit einigen Highlights auf den Abfahrten an. Highlights in Form von Rampen die zumindest theoretisch alle fahrbar waren. Es gab jedes mal auch noch einen Alternativweg den ich dann auch das ein oder andere mal im Hinblick auf unseren noch bevorstehenden Urlaubs und meines Alters ;-) genutzt habe. So war die Etappe sehr besonders. Auf der einen Seite Freude dass die Strapatzen ein Ende haben, auf der anderen Seite etwas wehmut, dass es nun auch zu Ende ist und es wohl das letzte mal sein wird an diesem Mountainbike Rennen in den Rocky Mountains teilzunehmen. Die Freude und Zufriedenheit hatte jedoch deutlich Überhand. So ist tatsächlich ein “Traum” in Erfüllung gegangen. Ich erinnere mich noch gut wie fern mir zu Studentenzeiten das Thema TransRockies war. Wir hatten immer darüber gesprochen wie cool es doch wäre so etwas mal zu machen. Und nun habe ich es tatsächlich wenn auch viele Jahre später erleben dürfen. Im Ziel hat mich wieder Rapahel empfangen und wir haben die emotionalen Momente im Ziel genossen. Raphael ist kurzerhand mit meinem Bike zurück zum Camper gefahren so dass ich die letzten 2km zu Fuß zurück gelegt habe. Wieder an unserem Stellplatz angekommen musste ich doch einen kurzen MIttagsschlaf machen bevor wir dann zu einem Mountainbike Park hier um die Ecke aufgebrochen sind. Raphael mit meinem Bike und ich zu Fuß. Dort hatte Raphael dann einigen Spaß und ich habe die Zeit zum Dehnen genutzt. Am frühen Abend sind wir dann mit den Rädern runter nach Nelson zum Abschluss Bankett gefahren. Dort gab es nochmals ein Zusammenkommen mit gutem Essen, ein paar Danksagungen, Videos und Fotos der Woche. In dem Video bin ich auch das ein oder andere mal zu sehen (viel Spaß beim suchen ;-)) und auch Rapahel & ich sind auf den Fotos der Woche vertreten. Netterweise hat uns dann spontan unser Campnachbar der mit seinem Pickup in der Stadt war wieder mit hoch genommen so dass wir uns den Uphill gespart haben.
Nach einer Woche sehr strukturierten, spartanischen Jungs- Sport Urlaub freuen wir uns nun auf den Familienurlaub mit Katrin & Jonathan die wir am Donnerstag in Vancouver empfangen werden. Morgen geht es darum los gen Küste.
Hier noch die Auflösung zu dem o.g. Video mit den Stellen an dene ich einen “Auftritt” habe:
0:56 kurz vor dem Start,
4:38 beim Start von Hinten,
5:06 auf der Piste direkt von vorne (Nr. 451),
6:17 auf der Piste von vorne,
6:28 auf dem Holzbohlenweg ,
6:47 beim Uphill.