RolfUSA

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Ein sehr besonderes Wochenende

11. Juni 2023:

Nun war es am letzten Wochenende endlich so weit. Nach einem halben Jahr Vorbereitung mit Training und Spenden sammeln.

Durch meine gesammelten Spenden konnten 25 Kinder an dem jährlichen R.O.C.K Sommer Camp teilnehmen. In Lil' Kid Camp haben die Kinder die Möglichkeit in Zelten zu schlafen, zu wandern, im See schwimmen, Bogen schießen etc.. Für die meisten Kinder das erste mal, dass sie einen solchen Campingurlaub gemacht haben.

Los ging es dann bereits am Samstagvormittag mit der Fahrt in unserem Camper zum Campingplatz in San Francisco. Angepriesen als im Herzen von San Francisco lag dieser dann doch etwas ausserhalb und auch nicht unbedingt in der besten Umgebung. Aber für eine Nacht sollte es egal sein und so hatte ich am Sonntag keine zu weite Anreise mehr zum Start.
So haben wir dann am Samstag auch nur noch die Startunterlagen abgeholt, mein Rad eingecheckt, an der Wettkampfbesprechung mit den letzten Infos über Wetter und Strecke teilgenommen und in der Nähe von Marina Green einen Kaffee getrunken.
Am Abend gab es dann im Camper die obligatorischen Nudeln mit Ketchup für Papa (und die Jungs). Katrin hat sich was “anständiges” gekocht ;-)

Sonntag war es dann soweit! Nachdem ich um 03:30 ohnehin wach war, habe ich mich dann gegen 04:00 mit dem Auto auf den Weg nach Marina Green gemacht. Selbst um 04:30 war in der Transition Zone bereits einiges los. Gut, dass ich recht früh da war. So hatte ich ausreichend Zeit ohne Hektik meine Wechselzone einzurichten. Es sind ja dann die Details auf die es ankommt, damit man später im Wettkampf alles bereit hat. Verpflegung am Bike, Helm, Bike-Schuhe, Brille, Laufschuhe, Startnummer Band, Verpflegung...und auch hier schon ein besondere Stimmung in der nur spärlich beleuchteten Wechselzone. Eine Mischung aus Nervosität (habe ich an alles gedacht, stimmt der Reifendruck?, wie wird das Wetter in der Bay sein..) und Vorfreude.
Gegen 5:00 bin ich dann in den Shuttlebus gestiegen der uns zu Pier 3 zum Bootsabfahrt gebracht hat. Am Pier ging erfolgte nun die letzte Vorbereitung. An Board des Schiffes durfte man nur noch seine Schwimmausrüstung mitnehmen. Also vor dem Boarding Neopren (zumindest zum Teil) anlegen, checken, dass der Transponder, Schwimmbrille, Füßlinge, Handschuhe, Neopren- und offizielle Schwimmkappe mit dabei sind. An Board der San Francisco Belle herrschte eine wieder andere Stimmung. Auf jedem Deck lagen oder saßen Leute auf dem Boden (der mit Teppich belegt war) und haben sich unterschiedlich auf den “Sprung” vorbereitet. Von Schlafen über Meditieren bis hin zum lauten Erzählen. Ich habe ein paar Leute aus dem Team R.O.C.K getroffen und mit ihnen ein wenig gesprochen. Nach 45 Minuten Fahrt hieß es dann fertig machen für den Sprung von der Fähre ins 13° kalte Wasser. 2000 Athleten innerhalb von 10 Minuten. Kein Zögern, nicht denken nur los. Durch den recht hohen Wellengang war für mich die Orientierung schwieriger als gedacht so dass ich nicht den Idealweg (quer zur Strömung an die Küste und dann mit der Strömung entlang der Küste), sondern den direkten, längern Weg zum Schwimmausgang genommen habe. Ein kurzer Schockmoment war als ich die Strömung in Richtung Golden Gate Bridge gemerkt habe und etwas Sorge hatte, den Schwimmausstieg (Strand bei Crissy Field) nicht zu erwischen. Aber letzetndlich habe ich es nach knapp über einer Stunde geschafft und mein Material hat mich gut warm gehalten. Der Wechsel auf Rad hat gut funktioniert auch wenn die Füsse noch etwas kalt waren. Die 30km lange Radstrecke zum Great Highway durch den Golden Gate Park hat sehr viel Spaß gemacht auch wenn es typischerweise auch einige knackige Anstiege gab. Nach etwas über einer Stunde ging es wieder zu Marina Green in die Wechselzone zum Wechsel auf die 13 km lange Laufstrecke. Auch wenn die Füße durch das Radfahren nun richtig kalt waren, war für mich das Laufen der größte Spaß. Nach einer flachen Meile ging es dann hoch zur Golden Gate Bridge durch einen schmalen Tunnel, wieder zurück runter zum Strand und dann die berüchtigte Sand Leiter wieder hoch. Auch hier war für mich das Poistive beim Schwimmen recht weit hinten zu sein, so dass auch beim Laufen der Weg nur nach Vorne ging :-). Nach etwas unter einer Stunde habe ich mich vom Zieleinlauf überwältigen lassen und dieses sehr besondere Rennen nach 3:11 als 29ster meiner Altersklasse beendet und mich einfach nur noch auf meine Familie gefreut!

Nach dem Rennen haben wir noch einige Zeit am Zielbereich verbracht und dank unseres Zusatzpaketes konnte die ganze Familie auch am Catering teilnehmen.
Mir war jedoch erst einmal nicht nach so viel handfestem Essen. Niederegger Marzipanherzen die Katrin aus Deutschland mitgebracht hatte und ein Kaffee waren für mich in diesem Moment unfassbar lecker :-)
Nach dem Essen und noch viele weiteren Zieleinläufen haben wir noch ein paar Fotos mit dem Team R.O.C.K gemacht und dann langsam mein Rad ausgecheckt und meine Wechselzone wieder aufgeräumt. Vom Campingplatz aus ging es dann wieder zurück nach Mountain View wo wir diesen besonderen Tag dann bei frischem Apple Pie mit Vanilleeis und reichlich Gegrilltem haben ausklingen lassen.

Die Zusammenfassung gibt es auch im Video: